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Klimaanpassung im Tourismus

Unter Anpassung an den Klimawandel (kurz Klimaanpassung) versteht man alle Maßnahmen und Aktivitäten, um die Gesellschaft, eine Region oder ein Unternehmen vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Maßnahmen zur Klimaanpassung werden ergriffen, die Funktionalität eines Systems (Gesellschaft, Region, Unternehmen) langfristig aufrecht zu erhalten. Für die Anpassung an den Klimawandel gibt es u.a. strategisch-planerische, bauliche, institutionelle und kommunikative Maßnahmen. Ziel von Anpassungsmaßnahmen ist immer die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) oder die Reduzierung der Vulnerabilität (Verwundbarkeit).

Wieso gibt es Maßnahmen zum Klimaanpassung?

Während in den letzten Jahrzehnten fast ausschließlich der Klimaschutz im Fokus stand, gewinnt das Handlungsfeld der Klimaanpassung zunehmend an Bedeutung. Dies liegt daran, dass die Erderwärmung weiter zunehmen wird, selbst wenn der Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen (durch Klimaschutzmaßnahmen) sofort auf „Netto-Null“ begrenzt werden würde. Bereits heute befinden sich zu viele Treibhausgase in der Atmosphäre, die den Klimawandel weiter vorantreiben werden. Somit werden frühzeitiges Handeln und Maßnahmen zur Anpassung immer wichtiger, um langfristig mit den Folgen des Klimawandels umgehen zu können.

Wieso Klimaanpassung im Tourismus?

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tourismuswirtschaft sind vielfältig und komplex. Ob diese Veränderungen den Tourismus am Ende schwächen werden oder ob es gelingt, auch mögliche Chancen zu nutzen, Innovationen auszulösen, Kosten zu vermeiden und Risiken aufzufangen, wird nicht zuletzt davon abhängen, wie gut sich die touristischen Akteure auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten. Zwar wird Klimaanpassung in Reiseregionen über weite Strecken von anderen Akteuren geplant, finanziert und bestimmt. Tourismusakteure müssen allerdings wissen, welche Akteure für welche Aufgabenfelder verantwortlich sind, um sich mit ihnen abstimmen zu können. Durch den voranschreitenden Klimawandel wird Klimaanpassung als Verantwortungsthema in Zukunft auch im Tourismus weiter an Bedeutung gewinnen.

Wieso jetzt?

Bei Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel gilt: Je früher, desto besser. Denn Anpassungsmaßnahmen zu einem frühen Zeitpunkt sind meist wirksamer und kostengünstiger als zu einem späteren. Die Kosten des Nichthandeln hingegen können angesichts des Klimawandels sehr schnell sehr hoch werden. Zudem benötigen viele Handlungsfelder lange Vorlaufzeiten für die Anpassung an den Klimawandel. Aus diesen Gründen ist es ratsam bereits heute mit der strategischen Planung zur Anpassung an den Klimawandel zu beginnen.

Welche Beispiele für Klimaanpassung im Tourismus gibt es?

  • Entwicklung und Vermarktung von witterungsunabhängigen Angeboten
  • Entwicklung und Vermarktung von klimaangepassten Angeboten
  • Anpassung von touristischen Infrastrukturen an neue klimatische Gegebenheiten
  • Entwicklung von Kommunikationsplänen bei Unwetterkatastrophen
  • Branchenübergreifende Vernetzung und Kooperation
  • Beschattung von Wander- und Radwegen (z.B. durch Bepflanzung)

*Maßnahmen zur Klimaanpassung im Tourismus können gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Ebenso können Maßnahmen zum Klimaschutz im Tourismus eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels darstellen.

Das Umweltbundesamt (UBA) informiert im Handlungsleitfaden Anpassung an den Klimawandel über die Möglichkeiten für Destinationsmanager*innen zur Anpassung. Beispiele für umgesetzte Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel finden Sie in der Tatenbank des Umweltbundesamts.

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