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Künstliche Intelligenz und Digitale Assistenten

Was verbirgt sich hinter „Künstlicher Intelligenz“ und „digitalen Assistenten“?

Künstliche Intelligenz, kurz KI (auch: Artificial Intelligence, AI) kombiniert die Automatisierung intelligenten Verhaltens mit maschinellem Lernen. Grundvoraussetzungen für Künstliche Intelligenz ist somit die Fähigkeit zum Lernen sowie die Fähigkeit, mit Unsicherheit umzugehen[1].

Dieses „maschinelle Lernen“ funktioniert folgendermaßen:

  • Maschinen werten diverse Daten aus und können in diesen Daten Muster erkennen.
  • Hierbei können diese Maschinen auch neue Verbindungen zwischen Daten identifizieren.
  • Aufgrund der identifizierten Muster können die Maschinen wiederum bestimmte Sachverhalte in der Zukunft vorhersagen.

Auf den Tourismus bezogen heißt dies beispielsweise:

  • Maschinen können basierend auf vorliegenden Daten Belegungszahlen und Preisentwicklungen erkennen, aber auch Besucherströme usw.
  • Sie können Verbindungen zwischen beispielsweise Preisentwicklung und Besucherströmen erkennen.
  • Aufgrund der erkannten Muster in den Daten können diese Maschinen vorhersagen, wie sich die Belegungszahlen und Preise voraussichtlich entwickeln werden oder wann welche Location voraussichtlich von besonders vielen Gästen frequentiert wird.

Diese „Maschinen“ sind unsere digitalen Assistenten, welche die Verbindung zwischen uns als Nutzer und den vorliegenden Daten herstellen. Sie helfen uns in Form von Sprachassistenten, Apps oder Suchmaschinen.

Warum sind digitale Assistenten für den Tourismussektor relevant?

Bereits im aktuellen Alltag sind digitale Assistenten im Einsatz. Besonders gut zeigt sich dies anhand der Sprachassistenten Alexa von Amazon, OK Google von Google oder Siri von Apple. Diese verstehen mündlich formulierte Fragen und geben passende Antworten – seien es Veranstaltungstipps für das Wochenende, Restauranttipps oder die aktuelle Temperatur.

Sprachbasierte Anfragen sind dabei im Allgemeinen anders aufgebaut als frühere Textanfragen. Aus „Veranstaltung Hannover 14.11.20“ wird „Was kann ich hier am Samstag unternehmen?“ An diesem Beispiel zeigt sich bereits, dass sprachbasierte Anfragen deutlich komplexer sowie in einen Kontext eingebunden sind: Wer fragt? Wie ist der zeitliche und räumliche Rahmen? Welche weiteren Faktoren – wie beispielsweise die Wettervorhersage oder die erwartete Anzahl an Gästen – haben Einfluss auf die Antworten?
Auch die Suchmaschine Google setzt auf künstliche Intelligenz. Statt langer Ergebnislisten mit unzähligen Treffern wird eine passende Vorauswahl für die Suchanfrage getroffen, beispielsweise zur Auswahl von attraktiven Reisezielen in Niedersachsen oder zur Auswahl von Veranstaltungen in Hannover. Dabei berücksichtigt Google ebenso, wann, von wem und von wo aus die Suchanfrage gestartet wurde. Unterschiedliche Kunden erhalten somit unterschiedliche Ergebnisse.

Digitale Assistenten können somit kontextbezogene Antworten geben, indem sie …

  • … die jeweilige Anfrage – beispielsweise in menschlicher Sprache – verstehen.
  • … semantische Fragestellungen in maschinell verständliche Abfragen umwandeln.
  • … zur Beantwortung auf eine Vielzahl an Daten zurückgreifen, um passende Antworten zu geben.
  • … die Antworten jeweils in Beziehung zum bestehenden Kontext gesetzt werden.

Was sowohl die Beispiele zu den Sprachassistenten und zu Google gemein haben: Der Kunde bemerkt nicht, wer der Absender der gelieferten Informationen ist. Welcher Wetteranbieter hinter der Temperaturansage steckt, wer die Veranstaltung organisiert oder woher die Informationen zu der gezeigten Sehenswürdigkeit kommen. All diese Informationen sind Daten, die von unterschiedlichen Anbietern zur Verfügung gestellt, innerhalb einer Datenbank miteinander verknüpft und von einem digitalen Assistenten an den Kunden ausgegeben werden. Die Verknüpfung der Informationen innerhalb der Datenbank nennt sich „headless web“, also „kopfloses Internet“, da es hierbei nicht auf ein attraktives Design ankommt, sondern auf die jeweils akkuraten und kontextuell passenden Informationen – welche dann jeweils auf unterschiedlichen Ausgabekanälen ausgespielt werden können.

Künstliche Intelligenz spielt jedoch nicht nur beim Weitergeben von Informationen eine Rolle. Weitere mögliche Einsatzgebiete aus dem touristischen Sektor sind folgende:

  • Anonymisierte Geschlechts- und Alterserkennung der Kunden an digitalen Info-Stelen, sodass die Stelen zu den Kunden passende Informationen anzeigen.
  • Besucherlenkung in Regionen anhand der Kombination von Besucherdaten mit Wetterdaten und Uhrzeit.
  • Treffen von Vorhersagen anhand der Kombination von Daten aus der Vergangenheit (z. B. Auslastungszahlen, Zimmerpreis, Buchungszeitraum) mit aktuellen Daten (z. B. Wetterdaten, Feriendaten).

 

Inwieweit betrifft das Sie & Ihr Unternehmen?

Grundlage, damit auch Ihre Daten über digitale Assistenten ausgespielt werden können, ist eine gemeinsame Datenbasis. Also Daten, die von Maschinen verstanden werden, damit diese auch wissen, welcher Text Ihre Adresse darstellt, welcher Ihre Öffnungszeiten und welcher Ihre Preise. Neben der Maschinenlesbarkeit müssen die Daten außerdem von unterschiedlichen Akteuren genutzt werden können. Hierfür braucht es entsprechende Nutzungsrechte, die ideal über die Creative-Commons-Lizenzen verdeutlicht werden.

Die TourismusMarketing Niedersachsen GmbH schafft mit ihrem Niedersachsen Hub genau diese benötigte Grundlage für eine gemeinsame Datenbasis. Innerhalb des Niedersachsen Hubs werden Ihre Daten automatisch zu maschinenlesbaren Daten umgewandelt. Außerdem können Sie bei eingestellten Fotos, Videos oder Artikeln individuell die entsprechenden Nutzungsrechte eingeben. Hierdurch können nicht nur Sie, sondern auch andere Unternehmen und Organisationen Ihre Daten nutzen. Denn die TMN …

  • … stellt Ihre Daten den touristischen Akteuren in Niedersachsen zur Verfügung (z. B. via Infoterminals, digitale Gästemappen, Einbindung in unternehmenseigene Websites, persönliche Empfehlungen für Gäste via Apps, Routenplaner etc.).
  • … bietet Ihre Daten aktiv passenden Organisationen und Unternehmen an (z. B. Kooperation mit ADAC Trips oder der DB, Integration der Daten in Navigationsgeräte etc.).
  • … stellt Ihre Daten auf entsprechenden Open-Data-Portalen zur Verfügung (z. B. eigene Website, open.destinationation.one, govdata.de).

[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstliche_Intelligenz

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