Menü

Tipps zur Angebotsgestaltung

Für die Gestaltung barrierefreier Angebote gibt es drei einfache Grundregeln, mit deren Hilfe man eine große Wirkung erzielen kann. Wenn Sie ein neues Angebot entwickeln, haben Sie folgende Fragestellungen im Hinterkopf:

  • Ist mein Angebot sowohl für Gäste mit Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen als auch für gehende Besucher durchgängig nutzbar? (Räder-Füße-Regel)
  • Sind die Informationen mindestens durch zwei der Sinne (Sehen, Hören, Fühlen) wahrnehmbar? Für blinde Menschen könnte das bedeuten, dass es Informationen zu Ihrem Angebot in akustischer und taktiler Version gibt. (Zwei-Sinne-Prinzip)
  • Sind meine Informationen einfach und leicht verständlich aufbereitet? (KISS-Regel – Keep It Short and Simple)

Um Sie bei der Optimierung Ihres Angebotes zu unterstützen, haben wir Ihnen einige Tipps zur Angebotsgestaltung für die einzelnen Gästegruppen zusammengestellt.

  • Angebote für Transfermöglichkeiten und Gepäcktransporte
  • Behindertenparkplätze sollten sich in unmittelbarer Entfernung zum Eingangsbereich befinden.
  • Denken Sie daran, dass Menschen mit Rollator und Rollstuhlfahrer größere Bewegungsflächen vor Türen und z.B. Schränken benötigen.
  • Stellen Sie keine Gegenstände/Möbel in die Bewegungsflächen, z.B. vor die Toiletten.
  • Ebenerdige Dusche, Haltegriffe und Duschhocker sind notwendig, müssen aber nicht wie im Krankenhaus aussehen.
  • Sensibilisieren Sie Ihr Servicepersonal, sodass z.B. Duschkopf und Handtücher auch im Sitzen erreichbar sind.
  • Unterfahrbarkeit von Einrichtungsgegenständen (z. B. Esstische, Waschbecken)
  • Achten Sie bei der Gestaltung Ihrer Ausstellung etc. darauf, dass Exponate und Informationen auch sitzend einsehbar sind.
  • Achten Sie darauf, dass Räume/Eingänge, Flure, Bedienelemente, Infoschilder kontrastreich gestaltet und gut ausgeleuchtet werden.
  • Glastüren sollten mit Sicherheitsmarkierungen versehen sein (idealerweise in einer Höhe von 40-70 cm und in einer Höhe von 120-160 cm).
  • An Treppen sind Handläufe besonders wichtig. Außerdem hilfreich sind helle Kontraststreifen an den Kanten von Treppenstufen.
  • Achten Sie bei Ihren Informationsmedien auf eine kontrastreiche Gestaltung und große, serifenlose Schrift.
  • Blinde Gäste freuen sich außerdem über akustisch abrufbare Informationen, Informationen in Blindenschrift oder tastbare Orientierungspläne, Internetseiten, die vorlesbar sind (z.B. über einen Screenreader).
  • Die Möglichkeit zur Berührung von Ausstellungsobjekten oder Tastmodellen in Kultureinrichtungen machen den Besuch zum Erlebnis.
  • Gäste dürfen ihre Blinden- und Führhunde mitbringen.
  • Bieten Sie blinden Gästen eine persönliche Hausführung als Serviceleistung an. Der Gast kann sich so besser zurechtfinden.
  • Bieten Sie verschiedene Lesebrillen oder Lupen an.
  • Ist ein blinder Gast mehrere Tage bei Ihnen zu Besuch, verschieben Sie keine Gegenstände (vor allem im Zimmer) – der Gast kann sich sonst nicht mehr gut orientieren.
  • Gäste mit Hörschwierigkeiten brauchen ein ruhiges Umfeld, das ihnen hilft eine angenehme Kommunikation zu führen.
  • Sprechen Sie deutlich und schauen Sie den Gast beim Sprechen auch direkt an (gehörlose Menschen können oft Lippenlesen).
  • Bieten Sie Audioguides für Führungen an.
  • Für Tagungen und Veranstaltungen empfiehlt es sich, hörverstärkende Technik (z.B. FM-Anlage, Induktionsschleifen) bereitzuhalten.
  • Schriftliche oder bildliche Informationen helfen das Verständnis zu stärken.
  • Akustische Signale sollten durch Lichtsignale ergänzt bzw. ersetzt werden, z.B. Wecker mit Blitzlicht und Vibrationskissen, Rauchmelder mit Blinksignal.
  • Im Bedarfsfall kann ein Gebärdensprachdolmetscher hinzugezogen werden.
  • Hohe Servicebereitschaft von Seiten der touristischen Mitarbeiter
  • Informationen und Erklärungen werden in kurzen, einfachen Sätzen gegeben. Vermeiden Sie lange verschachtelte Sätze mit Fremdwörtern.
  • Deutliche Wegweiser helfen dem Gast sich zu orientieren. Verwenden Sie dabei einfach zu verstehende Signale und Piktogramme oder Informationen in Leichter Sprache.
  • Eine bildliche Darstellung erleichtert das Verständnis, z. B. auch bei ausländischen Gästen, die die deutsche Sprache nicht gut beherrschen.
  • Bieten Sie z. B. eine Speisekarte mit Bildern der Gerichte an.
  • Einplanung von einem höheren Beratungs- und Zeitaufwand (z. B. mehrfache Erklärungen)

Weiterführende Informationen finden Sie im Ratgeber Leichte Sprache des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Ansprechpartner bei der TMN:

Mylena Rinker
Qualitätsmanagerin
Reisen für Alle
Telefon: +49 (0) 511 / 27048835
E-Mail: rinker@tourismusniedersachsen.de

 

Teilen über: