Laut Statistik haben die Übernachtungszahlen in Niedersachsen 2022 beinahe wieder das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 erreicht. Auch die Aussichten für das Jahr 2023 sind gut. Dass sich die Tourismusbranche in Niedersachsen langsam erholt, zeigt die aktuelle IHKN-Saisonumfrage. Doch wie hat sich das Reiseverhalten der Menschen durch die Krisen der vergangenen Jahre verändert? Welche Spuren haben die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg in der Ukraine, die daran anschließende Energiekrise und die kräftig angestiegene Inflationsrate hinterlassen? Diesen Fragen geht der aktuelle Fokus Niedersachen mit dem Titel „Rekordjahr oder Wunden lecken – Wie kommt Niedersachsens Tourismuswirtschaft durch das Jahr 2023?” nach.
Die Publikation zeigt: Die größten Veränderungen im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie sehen die niedersächsischen Tourismusunternehmen darin, dass die Gäste kurzfristiger buchen und mehr Wert auf flexible Stornierungsmöglichkeiten legen. So stimmen 79 Prozent der Betriebe aus dem Gastgewerbe der Aussage zu, dass die Menschen kurzfristiger buchen als in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Dass die Gäste mehr Wert auf flexible Stornierungsmöglichkeiten legen, berichten 76 Prozent der Befragten. Der Fokus bestätigt damit, dass die Corona-Pandemie und das damit eingehergehende gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Menschen auf Reisen die größten Auswirkungen auf das Reiseverhalten hat.
Die Unternehmen sind nicht nur gefordert, flexibel darauf zu reagieren und ihren Kunden entgegenzukommen. Sie haben auch mit enormen Kostensteigerungen für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe, steigenden Arbeitskosten und Arbeitskräftemangel zu kämpfen.
„Um die Tourismusunternehmen in Niedersachsen zu stärken“, fordert Monika Scherf, IHKN-Hauptgeschäftsführerin, „muss die Politik mit verlässlichen Rahmenbedingungen helfen, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen.“ Verlässliche und praxisnahe Hilfen zur finanziellen Stabilisierung der Betriebe sind nötig. Gleichzeitig sollte eine weitere finanzielle Belastung der Unternehmen in Form von Tourismusabgaben oder Bettensteuer vermieden werden. Um dem Fach- und Arbeitskräftemangel der Branche zu begegnen, ist ein einfaches und transparentes Verfahren für die Steuerung der arbeitsmarktorientierten Zuwanderung erforderlich.
„Und wir müssen Niedersachsen als Reiseziel attraktiver machen – für deutsche und für ausländische Gäste“, so Scherf weiter. „Dazu zählen ein leistungsfähiges Straßennetz, ein attraktiver ÖPNV und der Ausbau der digitalen Infrastruktur. Um eine nachhaltige Tourismusentwicklung zu gewährleisten, ist die Politik insbesondere bei den Themen Anreise und Mobilität vor Ort gefordert.“
Mehr zum Thema lesen Sie im aktuellen IHKN-Fokus Niedersachsen mit dem Titel “Rekordjahr oder Wunden lecken – Wie kommt Niedersachsens Tourismuswirtschaft durch das Jahr 2023?”, den Sie unter diesem Link als PDF aufrufen können. Der Fokus Niedersachen erscheint in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Politik. Die aktuelle Ausgabe sowie die bereits erschienenen Publikationen sind unter www.fokus-niedersachsen.de zu finden.
Ansprechpartnerin:
IHK Niedersachsen (IHKN)
– Die Industrie- und Handelskammern in Niedersachsen –
Martina Noske
Öffentlichkeitsarbeit
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